Damwild
Die Damhirsche, deren wissenschaftlicher Name Dama dama lautet, haben in Dänemark eine lange Geschichte. Die Wissenschaft ist der Ansicht, dass sie in Dänemark in der letzten interglazialen Periode ausgestorben sind, aber es gab de facto Knochenfunde von Damhirschen in archäologischen Schichten aus der Wikingerzeit, und das Tier wird 1231 in dem Waldemar-Erdbuch (ein Steuererfassungsbuch) des dänischen Königs Waldemar II. erwähnt. Die natürliche Prävalenz des Damwildes am Ende der letzten Eiszeit war im Nahen Osten, daher scheint es nicht abwegig, dass einige Exemplare der Gattung durch Europa in den Norden wanderten, als das Klima wärmer wurde. Das Damwild war beim Adel des Mittelalters so beliebt, dass es damals in den meisten nordeuropäischen Ländern als Jagdobjekt eingeführt wurde.
Vom Spießer zum Schaufler
Die Fellfarbe von Damhirschen kann variieren, ist aber in der Regel im Sommer hellbraun mit weißen Flecken und wird im Winter etwas dunkler, ohne weiße Flecken. Einige Exemplare sind vollständig weiß, andere fast gänzlich schwarz. Die sehr dunklen Varianten können dem Sikahirsch sehr ähnlich sein. Die hintere Partie (der Spiegel) von Damhirschen ist mit ihren drei sehr markanten schwarzen Streifen allerdings ein unverwechselbares Kennzeichen. Der ausgewachsene Damhirsch hat ein fast schaufelförmiges Geweih. Im ersten Lebensjahr trägt der Hirsch Spieße ohne Zacken. Im Alter von zwei und drei Jahren spricht man von einem Gabler oder Halbschaufler. Das Geweih hat nun Verzweigungen und mehrere Zacken. Im Alter von drei Jahren hat sich das Hirschgeweih in der Regel zu einer vollständigen Schaufel entwickelt, wobei der obere Teil des Geweihs aus einer deutlich erkennbar flachen Platte an jeder Stange besteht. Wie bei den meisten anderen Hirscharten werden auch die Damhirschgeweihe von Jahr zu Jahr größer. Damhirsche haben eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren.
Ein Bestand in der Entwicklung
Der Damwildbestand in Dänemark hat in den letzten 10 Jahren erheblich zugenommen. Dies ist möglicherweise einer der Gründe, warum der Rehbestand an einigen Stellen im Land stagniert und sogar zurückgegangen ist. 2016 überholt der Damwildbestand den Rotwildbestand und die Jagdausbeute stieg von ca. 1.300 Tieren im Jahr 2002 auf 5.700 im Jahr 2012 – das heißt, um mehr als das Vierfache innerhalb von zehn Jahren. 2017, also fünf Jahre später, ist die Ausbeute auf ca. 9.400 Tiere angestiegen. Das Damwild gedeiht in Dänemark prächtig und hat sich in fast alle Landesteile ausgebreitet. Damwild ist Störungen gegenüber nicht so anfällig wie Rotwild. Wenn die Tiere gestört werden, flüchten sie nicht so weit und kehren relativ schnell in ihr bevorzugtes Gebiet zurück. Daher zerstreut sich Damwild nicht so schnell wie Rotwild, aber wenn es sich erst einmal in einem Gebiet angesiedelt hat, muss viel passieren, bevor es sich von dort wieder vertreiben lässt. Das bedeutet auch, dass es sinnvoll ist, etwas Zeit dafür aufzuwenden, um im Revier die bevorzugten Aufenthaltsorte der Tiere zu erfassen. So erhält man eine Vorstellung davon, wo man den Ansitz platzieren sollte oder auf der Pirsch einen Abschuss erzielen könnte. Die Jagdzeit für den Damhirsch startet bereits am 1. September, lange vor Beginn der Brunstzeit – während die Jagd auf Kühe und Kälber erst einen Monat später, am 1. Oktober, beginnt. Es ist jedoch anzumerken, dass es sich hierbei um allgemeine Jagdzeiten handelt. In vielen Gebieten hat man spezielle lokale Jagdzeiten festgelegt.
Bei der Jagd auf Damhirsche gibt es große Unterschiede, aber oftmals handelt es sich um eine Pirsch oder eine Druckjagd, bei der die Tiere auf ruhige Art und Weise über einen Bereich hinweg aus der Deckung hin zu den Jägern auf den Ansitzen gedrückt werden. Für diese Art der Jagd benötigt man keine spezielle Ausrüstung. Das Wichtigste ist, dass man ruhig sein kann, ein Gewehr mit einem guten Zielfernrohr hat und zu mehreren unterwegs ist, um das Tier zu tragen, falls man Glück bei der Jagd gehabt hat. 60 Kilogramm Wild aus dem Wald zu schleppen, ist eine ganz spezielle Sache ...
Ein kulinarischer Leckerbissen
Damhirschfleisch gehört zu den leckersten Fleischsorten. Es ist nicht so „wild“ im Geschmack wie Reh, Struktur und Geschmack sind feiner als beim Rotwild. Hinzu kommt, dass ein Damhirsch eine große Anzahl an Zuschnitten abwirft. Ein Damhirsch von 60 kg ergibt rund 25 bis 30 kg an leckerem Fleisch. Ein gegrilltes Filet, das einige Stunden lang in einer Mischung aus Thymian, frisch gehackter Zwiebel, Salz, Pfeffer, Olivenöl und Rotwein mariniert wurde, kommt immer gut an.
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